Dem Stein haftet dieser gewisse Ruf an, ohne dass irgendwer ihn richtig versteht. Er hat diese internationale Anziehungskraft. Es ist schwer für uns moderne Menschen, zu verstehen, wie dieser Felsbrocken so viel Macht und Bedeutung haben kann.
William Murray
Viscount Stormont
Scone Palace ist seit 400 Jahren im Besitz von Williams Familie, er ist also der perfekte Gesprächspartner, um mir bei einer Führung mehr über den Palast und seine wichtige Verbindung zum Stein von Scone zu erzählen. Es war ungefähr im Jahr 840 n. Chr., als Kenneth MacAlpin, der erste König der Schotten, Scone als Zentrum seines Königreichs auserkor.
Meine erste Frage ist, wie der Stein hier gelandet ist und wo er herkam. Die ältesten Legenden verfolgen ihn ins Heilige Land zurück und identifizieren ihn als Jakobskissen aus der Bibel. Es gibt sogar eine spannende Erzählung aus Irland, in der eine altägyptische Prinzessin eine Rolle spielt. Geologische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass der Stein aus der Region um Scone stammt und nach dem 12. Jahrhundert abgebaut wurde. Aber wie wurde er zu einem so zentralen Element der britischen Krönungszeremonie?
William sagt: „Dem Stein haftet dieser gewisse Ruf an, ohne dass irgendwer ihn richtig versteht. Er hat diese internationale Anziehungskraft. Es ist schwer für uns moderne Menschen, zu verstehen, wie dieser Felsbrocken so viel Macht und Bedeutung haben kann.“
Die überzeugendste Theorie, erklärt William, sei, dass Scone über sehr lange Zeit als Ort für Versammlungen und das Treffen von Entscheidungen genutzt wurde und sowohl der Ort als auch der Stein für viele vorchristliche Gruppen von großer Bedeutung waren. In einer Mischung aus piktischen und gälischen Traditionen machte Kenneth den Stein zu einem Teil der Einweihungszeremonie in Scone und verlieh dem damals jungen schottischen Königreich seine Rechtmäßigkeit.
In Scone wurde der Stein von Scone über vier Jahrhunderte in der Krönung von 42 schottischen Königen genutzt, bis Eduard I. von England (der Bösewicht in Braveheart) ihn 1296 während seiner berüchtigten Invasion des Landes beschlagnahmte. Gebannt von seiner angeblich mystischen Kraft brachte er den Stein zurück zur Westminster Abbey.
Dort blieb der Stein bis zu seiner waghalsigen Rückeroberung durch eine Gruppe unerschrockener schottischer Studenten im Jahr 1950. In den folgenden Jahrzehnten überquerte der Stein immer wieder die schottisch-englische Grenze, bevor er schließlich im Edinburgh Castle blieb.