Ein langes Wochenende im Nordosten Schottlands

Ziel der Reise

Aberdeen, Aberdeenshire, Dundee, Perth

Dauer der Reise

3 Übernachtungen

Zeit der Reise

April

Start/Ziel

Edinburgh

Verkehrsmittel

Zug, Reisebus und zu Fuß

Themen

Städtetrip, Kulinarisches, Museen, Küsten, Landleben, Burgen und Schlösser, Busreise

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich genieße Zugfahrten, besonders an sonnigen Tagen. Man hat Zeit, sich zu entspannen, ein Buch zu lesen oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Außerdem tun Sie etwas Gutes für unseren Planeten, wenn Sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen!

Die Zugfahrt von Edinburgh nach Aberdeen ist wunderschön. Sie führt an der schottischen Ostküste entlang und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Meer. Als wir die Forth Bridge überquerten, glitzerte die Sonne auf dem Wasser und es hätte auch das Mittelmeer sein können. Als wir uns Aberdeen näherten, entdeckte ich einige Golfplätze an der Küste – ein schöner Tag für ein Runde auf dem Green.

Die perfekte schottische Unterkunft

Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte war das Ardoe House Hotel & Spa, ein beeindruckendes viktorianisches Herrenhaus inmitten einer üppigen Parklandschaft am Stadtrand von Aberdeen. Es ist ein großartiges Beispiel für die Art von Unterkünften, die in dieser Region zur Wahl stehen, komplett mit Hochlandrindern, die auf dem Gelände grasen! Ich habe hier sehr gut geschlafen und war am nächsten Tag bereit für neue Abenteuer.

Unterkünfte in Aberdeen

Mein Tag begann mit einem traditionellen schottischen Frühstück im Ardoe House – das esse ich nicht jeden Tag, aber ein herzhaftes Frühstück ist der perfekte Start in einen Tag voller Entdeckungen. Bald saßen wir im Bus und fuhren etwa 25 Minuten ins Zentrum von Aberdeen. Unsere Reiseleiterin erklärte uns, dass Aberdeen ursprünglich aus drei Siedlungen bestand, die im Mittelalter zu einer florierenden Stadt wurden, nachdem sie als Royal Burgh das Stadtrecht erhielt. In der jüngeren Vergangenheit wurde Aberdeen zur Ölhauptstadt Europas, als Ölfelder in der Nordsee entdeckt wurden, was der Stadt großen Wohlstand brachte. Heute ist es die drittgrößte Stadt Schottlands und ein Zentrum für Bildung und Medizin.

Das Aberdeen Maritime Museum

Unsere Stadtführung endete im Aberdeen Maritime Museum in der Nähe des Hafens. Wir waren etwa eine Stunde im Museum, obwohl man hier leicht einen ganzen Vormittag damit verbringen könnte, mehr über die Verbindung der Stadt zum Meer zu erfahren. Das Museum ist um ein beeindruckendes Modell einer Nordsee-Ölplattform herum gebaut und während man die Etagen hinaufsteigt, entfaltet sich durch Artefakte und Bilder die Geschichte von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Ein sehr interessantes Museum mit kostenlosem Eintritt – und einem ausgezeichneten Shop.

Ein 5-Sterne-Militärmuseum

Unsere nächste Station war das Gordon Highlanders Museum, das über 200 Jahre Regimentsgeschichte zeigt. Das Erste, was mir auffiel, waren die wunderschönen Gärten, das helle Café und das Motto „bydand“ über der Tür, was Scots für „standhaft“ ist. Während wir mit einem ehrenamtlichen Guide aus der Region durch das Museum gingen, hörten wir Geschichten über Tapferkeit, aber auch über die Schrecken des Krieges. Diese standhaften Soldaten sind stolz auf ihre Geschichte und das spürt man deutlich. Mein persönliches Highlight war die Sammlung kunstvoll verzierter Silberwaren im Speisesaal des Regiments, der wie aus einem Historienfilm schien.

Old Aberdeen bei Sonnenuntergang

Nach einem ereignisreichen Tag war ich bereit für eine erholsame Nachtruhe, aber unsere Reiseleiterin hatte uns einen Spaziergang durch Old Aberdeen, die Altstadt, empfohlen und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der Himmel leuchtete in Rosa- und Orangetönen, als die Sonne hinter dem Horizont versank – eine sehr angenehme Zeit, um an alten Universitätsgebäuden wie dem 1495 gegründeten King's College vorbeizuschlendern.

Zurück im Hotel gab es noch Abendbrot und dann war es Zeit fürs Bett.

Als ich am nächsten Morgen die Vorhänge öffnete, wurde ich wieder von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Zum Glück hatte ich meine Sonnenbrille eingepackt! Wir verabschiedeten uns von Ardoe House und machten uns auf den 20-minütigen Weg ins Landesinnere, um eine weitere beeindruckende Burg zu besuchen. Aberdeenshire wird nicht umsonst als schottisches „Burgenland“ bezeichnet – hier gibt es mehr Burgen pro Quadratkilometer als irgendwo sonst in Großbritannien.

Aberdeenshire Highland Beef

Und nun zu etwas, auf das ich mich wirklich gefreut habe: die Gelegenheit, Hochlandrinder kennenzulernen! Aberdeenshire Highland Beef ist ein Bauernhof in Familienbesitz etwas außerhalb von Banchory (etwa 20 Autominuten von Drum Castle entfernt), der einige liebenswerte Bewohner hat. Dazu gehörte auch ein kleines Hochlandkälbchen namens Belle, das leider seine Mutter verloren hat. Freundlicherweise hat Duchess, eines der älteren Tiere, Belle unter ihre Fittiche genommen. Das war sehr rührend. Wir durften Duchess sogar striegeln, was ein unglaubliches Erlebnis war. Sie war ganz brav und ruhig – es hat niemanden überrascht, als wir erfuhren, dass sie ein kleiner Star ist und schon für Zeitschriften fotografiert wurde!

Braemar

Unsere nächste Station war das historische Dorf Braemar, Heimat des berühmten Braemar Gathering, der vielleicht bekanntesten Highland Games in Schottland. Jedes Jahr im September gibt es im Braemar Highland Games Centre klassische schottische Traditionen wie Baumstammwerfen, Dudelsackkapellen und Highland Dancing. Die Anwesenheit der Royals verleiht dem Ganzen einen zusätzlichen Glanz. Ich hatte viel Spaß beim Erkunden des neuen Pavillons, in dem Objekte, Dokumente und Fotos aus der Geschichte der Highland Games ausgestellt sind. Ein toller Ort für einen Besuch, besonders wenn Sie die Spiele im September nicht besuchen können. Denken Sie daran, dass in den Sommermonaten in ganz Schottland Highland Games stattfinden.

Discovery Point, Dundee

Ich war begeistert, als ich am letzten Tag meiner Reise in Dundee ankam. Discovery Point, die Uferpromenade der Stadt, hat mich sehr beeindruckt. Ich hatte vor, das V&A Dundee, Schottlands Designmuseum, zu besuchen und dann im nahe gelegenen Four Points Flex Hotel zu übernachten. Auch bei einem Wochenendausflug, an dem man viel sehen möchte, ist es wichtig, sich zu entspannen. Aber zuerst stand noch eine spektakuläre schottische Sehenswürdigkeit auf meiner Liste.

Das V&A

Was für ein Ort! Architektonisch soll das Design des V&A Museums die zerklüfteten schottischen Klippen an der Küste von Angus widerspiegeln. Draußen sieht man auch das Royal Research Ship Discovery, das Scott und Shackleton einst bis in die Antarktis brachte. Leider reichte die Zeit nicht, um an Bord zu gehen – aber ich komme wieder.

Als der Bus am nächsten Tag in Perth ankam, erinnerte uns unsere Reiseleiterin daran, dass die Stadt einst die Hauptstadt Schottlands war. Ein passender Ort für den berühmten Stein von Scone, der bei der Krönung schottischer Monarchen zum Einsatz kam und heute im Perth Museum zu sehen ist. Im Mittelalter befand sich der Stein auf dem Gelände von Scone Palace, unserem ersten Halt an diesem Morgen. Dieses Schloss liegt am Rande von Perth und ist eine der schönsten historischen Sehenswürdigkeiten in Schottland.

Das Black Watch Museum

Nach einer zehnminütigen Fahrt nach Perth war das Black Watch Museum unsere letzte Station. Im wunderschönen Balhousie Castle erfuhren wir hier Wissenswertes über Schottlands ältestes Highland-Regiment. Wenn Sie Geschichte lieben und sich dafür interessieren, wie verschiedene historische Ereignisse miteinander verbunden sind, wird dieser Ort Sie faszinieren. Unser erfahrener Guide zeigte uns, wie das Regiment viele wichtige Momente der Weltgeschichte miterlebt und mitgeprägt hat. Nach einem kleinen Mittagessen im lebhaften Café war es Zeit, nach Hause zu fahren.